Von Ende Mai bis Mitte Juni war ich dieses Jahr in Namibia im Urlaub. Da es für mich ein echter Traumurlaub war, möchte ich euch unbedingt mit meinem Reisebericht das Land näher bringen und euch als Reiseland ans Herz legen, wenn ich das durch meine umfangreichen Insta-Stories nicht sowieso schon geschafft habe 🙂 Die Videos könnt ihr übrigens auf meinem Instagram-Profil @zucker.stueckchen unter den Highlights „Namibia I“ und „Namibia II“ finden und so die gesamte Reise miterleben.

Reiseplanung

Als Freunde uns in der Weihnachtszeit letztes Jahr von ihrer gebuchten Reise nach Namibia erzählten waren mein Freund und ich sofort Feuer und Flamme. Als sie uns fragten, ob wir nicht mitkommen möchten, überlegten wir daher nicht lange und buchten. Obwohl es nur noch knapp 5 Monate bis zum Reisebeginn war, konnten wir glücklicherweise noch sämtliche Unterkünfte buchen, welche unsere Freunde gebucht hatten. Die gesamte Reiseplanung hatten unsere Freunde schon letztes Jahr erledigt, was die Sache für uns natürlich erheblich erleichterte. Eine Gruppengröße von 2-4 Personen empfinde ich persönlich als perfekt, um Namibia zu erkunden.
Für Kinder erscheint mir das Land bei einer Rundreise eher ungeeignet, worauf in den meisten Reiseführern auch hingewiesen wird. Es gibt viele giftige und wilde Tiere und Gefahren für unbedarfte Kinder. Auf Safari und Touren werden Kinder unter 16 Jahren von den meisten Anbietern auch gar nicht erst mitgenommen.

Preise

Namibia ist kein Land für Massentourismus und das ist gut so für das Land und die dortige Natur. Die Unterkünfte sind nicht billig, dafür kann man günstig gehoben Essen und Trinken. Wir haben für unseren Urlaub in Namibia ca. 2.500,00 € pro Person ausgegeben mit Flug, Essen und Freizeitaktivitäten. Hierbei haben wir fast ausschließlich in gehobenen Unterkünften/Lodges übernachtet und Privatführungen gebucht. Bei kleinem Budget besteht bei den Unterkünften Einsparungspotential, wenn man auf Campingplätze ausweicht. Eine Art „Zwischenkategorie“ zwischen den Lodges und den Campingplätzen gibt es meist nicht oder nur selten, da auf den Routen Unterkünfte nur in großen Abständen kommen.

Ausrüstung

Wir haben im Rahmen unserer zweiwöchigen Rundreise ca. 2000 km auf den Straßen Namibias zurückgelegt. Die Straßen sind mit unseren Straßen in Deutschland nicht vergleichbar. Teilweise gibt es zwar Teerstraßen, oft fährt man jedoch auf Staubstraßen oder steinigen Straßen quer durch die Pampa, ohne eine Menschenseele zu treffen. Das wichtigste Zubehör für eine Rundreise ist daher sicherlich das Fahrzeug. Wir sind mit einem Toyota Hillux unterwegs gewesen (ca. 850,00 € für 14 Tage, gebucht bei Kalahari Car Hire), was das perfekte Auto für das oft unwegsame Gelände war. Ohne einen richtigen Geländewagen mit Allrad und mindestens 2 Ersatzrädern solltet ihr nicht in die Wildnis fahren. Einen platten Reifen zu haben ist in Namibia völlig üblich, da scharfkantige Steine auf den unwegsameren Straßen dazu führen. Wir hatten das Glück, nur einmal einen Reifen wechseln zu müssen.

Ein Kühlschrank im Fahrzeug ist auch sehr angenehm, um bei den afrikanischen Temperaturen kühle Getränke zu haben. Außerdem solltet ihr unbedingt genügend Bargeld bei euch haben. Oftmals könnt ihr nur bei Barzahlung Tanken oder kleinere Einkäufe tätigen. Haltet außerdem unbedingt 2 Kreditkarten bereit, falls eine Kreditkarte mal ausfällt. Bestenfalls Master Card und/oder Visa. Komischerweise konnte ich zB mit meiner Visitkarte überall bezahlen, jedoch kein Geld abheben. Eine American Express Kreditkarte könnt ihr gleich zu Hause lassen, da diese – wie in den meisten Ländern – kaum akzeptiert wird.

Knöchelhohe Wanderschuhe (keine Turnschuhe) solltet ihr unbedingt mitnehmen, damit ihr sicher durch das Gelände gehen könnt, ausreichend geschützt seid und auch kleine Wanderungen unternehmen könnt. Poppige Farben sind auf Safaris eher zu meiden und ich würde euch daher zu neutralen natürliche Farben bei eurer Kleidung raten. Je nach Unterkunft ist auch ein Moskitonetz sinnvoll (bei uns hatte aber nur 1 Lodge kein Netz), außerdem solltet ihr Sonnenschutz (mind. LSF 50) und Mückenspray dabei haben, um euch die aufdringlichen Tierchen vom Leib zu halten.

Natürlich habe ich meine Fotokamera nach Namibia mitgenommen. Ich muss zugeben, dass ich zunächst ziemlich unglücklich war, dass ich kein Teleobjektiv besitze, mit denen ich Tiere weit herzoomen kann. Da solche Objektive sehr teuer sind, wollte ich mir keines kaufen. Während der Reise hat sich dann herausgestellt, dass ein Teleobjektiv eigentlich gar nicht nötig ist. Seid ihr geduldig und habt einen guten Guide, dann werdet ihr den Tieren so nahe kommen, wie man es gar nicht für möglich hält. Ein Teleobjektiv braucht ihr nicht. Selbstverständlich hatten wir auch pro Person ein Fernglas dabei, haben es aber nur einmal kurz benutzt, weil auch ein Fernglas aufgrund der Nähe zu den Tieren gar nicht notwendig war und nur behindert hat.

Sicherheit

In Afrika ist Sicherheit sicherlich auch ein wichtiges Thema bei der Auswahl des Reiseziels. In Namibia haben wir uns – im Gegensatz zu Kapstadt – kein einziges Mal unsicher gefühlt. Man kann sich absolut frei bewegen, die Natur und das Land genießen. Die Menschen dort begegneten uns stets sehr freundlich und mit einer Fröhlichkeit, von der ich mir gerne etwas mit nach Hause nehmen würde. Natürlich sollte man sein Fahrzeug immer abschließen und nur an bewachten Parkplätzen abstellen, das ist meines Erachtens jedoch eine Selbstverständlichkeit. 

Auch in Bezug auf wilde oder giftige Tiere gab es bei uns keine besonderen Vorkommnisse. Ein Guide hat es trefflich beschrieben: „In Namibia schaut man zuerst auf den Boden und wo man hintritt, in Europa schaut man in die Ferne“. Und genau so ist es. Die meisten Tiere – vor allem Schlangen, Spinnen und Wildtiere –  flüchten vor dem Menschen und greifen nur an, wenn sie in die Enge getrieben werden oder man ihnen weh tut. Man sollte weder Steine umdrehen noch unbedarft durch die Landschaft laufen oder sich in der Wildnis weit vom Auto entfernen. All dies haben wir beachtet und ich habe nicht einmal eine Schlange zu Gesicht bekommen, wovor ich am meisten Angst hatte. Bei Führungen zu wilden Tieren muss man sich zu 100 % an die Verhaltensregeln der Guides halten und auf Kommando sich nicht bewegen oder still sein. Begegnet man der Natur und den wilden Tieren mit diesem Respekt, so kann man Gefahren sicher vermeiden. 

Nun aber zu unseren einzelnen Etappen der Rundreise:

1. Tag: Windhoek

Bereits am Morgen gegen ca. 8 Uhr sind wir in Windhoek am Flughafen angekommen. Wir hatten bereits vor der Ankunft einen privaten Transfer zum Hilton Hotel organisiert (ca. 14  € pro Person), der reibungslos ablief. In Windhoek haben wir uns mit unseren Freunden sodann getroffen und noch am gleichen Tag gegen ca. 16 Uhr eine Stadtrundfahrt gemacht. Die Stadtrundfahrt, die wir gebucht hatten (bei Bwane Tucke-Tucke, ca. 35 € pro Person), wurde von einem Einheimischen mit einem Land Rover Serie 2 durchgeführt. Die Stadtrundfahrt führte uns zu den Sehenswürdigkeiten von Windhoek, in die Wohnviertel der dortigen Mittelschicht, wo wir uns bei den Einheimischen an einem Grill bedienen durften und mitten im Feierabend-Geschehen waren. Danach ging es weiter in die Townships von Windhoek, in die wir uns alleine sicher nicht hineingetraut hätten. Die Freundlichkeit der dortigen Bewohner und das Lachen der Kinder, die dort in Wellblechhütten leben, keinen Strom und kein fließend Wasser haben, war berührend. Da wir mit einem Einheimischen unterwegs waren, durften wir sogar in Wellblechhütten hineinschauen, was eine interessante Erfahrung war. Diese Stadtrundfahrt kann ich nur jedem ans Herz legen. Im Gegensatz zu Kapstadt sind uns die Menschen stets mit Freundlichkeit und einem Lachen begegnet, obwohl man als „Weißer“ auf der Straße in Windhoek doch noch teilweise auffällt und fast sofort als Tourist identifiziert wird. Den wunderschönen Tag – der uns durchaus auch nachdenklich stimmte – ließen wir in Joe`s Beerhouse (unbedingt reservieren) mit Oryx und Springbock ausklingen. Lasst euch in Restaurants von der Bedienung ein Taxi organisieren, um zum Hotel zurückzugelangen.

  

2. Tag: Fahrt nach Swakopmund

Direkt am nächsten Morgen holten wir unseren Toyota Hillux bei Kalahari Car Hire ab, der perfekt für das unwegsame Gelände in Namibia war. Die Geländewagen sind auch mit Campingausrüstung verfügbar, was wir jedoch – mit Ausnahme der Kühlbox – nicht benötigten. Das Fahrzeug ist perfekt für bis zu 4 Personen geeignet, hat Allrad, 2 Ersatzräder und verfügt über eine Ladefläche im Kofferraum, die für 4 Reisende wunderbar ausreicht. Mit einem Kleinwagen Touren im Gelände durchzuführen ist absolut nicht empfehlenswert und grob fahrlässig. Nachdem Hubert, der Eigentümer der Mietwagenfirma, uns in das Fahrzeug eingewiesen hatte, ging es los auf die Pisten von Namibia. Man fährt hier übrigens links und bei allen Fahrzeugen handelt es sich um Rechtslenker. Perfekt ausgerüstet machten wir uns auf den Weg nach Swakopmund durch die malerische Landschaft von Afrika.

Beachten müsst ihr bei eurer Reiseplanung, dass die Straßen teilweise sehr unwegsam sind und ihr selten schneller als 70 km/h vorankommt (meist ist sogar nicht mehr erlaubt). Teilweise waren Straßen nur mit 20-30 km/h befahrbar. Auf den Landkarten sind die Straßenzustände eingetragen, so dass ihr danach die Fahrtdauer ungefähr abschätzen könnt. Kauft euch unbedingt eine Landkarte und verlasst euch nicht auf Karten auf Handy oder Navigationsgerät. Ein Maßstab von 1:1.000000 reicht völlig, da es nicht viele Straßen gibt. Rechnet also immer genug Zeit ein, um von A nach B zu kommen. Bei Dämmerung und Dunkelheit sollte auf keinen Fall mehr gefahren werden, vielmehr solltet ihr schon bei eurer Unterkunft sein. Richtige Toiletten werdet ihr nicht finden und ins Gebüsch zu gehen ist zu gefährlich. Es bleibt daher nichts anderes übrig, als bestenfalls neben oder hinter dem Auto auf die Toilette zu gehen. Andere Fahrzeuge werdet ihr selten sehen, selbst in der Hauptsaison, da sich alles über die Weite des Landes gut verteilt. 

In Swakopmund angekommen haben wir 2 Nächte in der Beach Lodge übernachtet. Ein sehr schönes Hotel direkt am Strand.

3. Tag: Swakopmund/„Living Desert Tour“

Bereits kurz vor 8 Uhr wurden wir in der Beach Lodge in Swakopmund von einem Guide zur Living Desert Tour, die wir bereits vorab gebucht hatten, mit einem Landrover Defender abgeholt. Es ging direkt in die Wüste „Namib“. Nachdem einige Verhaltensregeln erklärt wurden, fuhren wir mitten in die Wüste auf einer Fahrspur, die von allen Fahrzeugen genutzt wird. Von dieser Spur darf nicht abgewichen werden, um die Natur dort nicht kaputtzumachen. Zu Fuß darf nur mit den Guides gelaufen werden und Hügel und Pflanzbewuchs sind absolut tabu. Dass es wichtig ist darauf zu achten, wohin man tritt, wurde uns von Tommy, dem Guide, sogleich anschaulich vor Augen geführt. Die Wüste ist ua der Lebensraum der Sandviper, die sich in den Sand eingräbt und von der nur die Augen – gut getarnt – sichtbar sind. Barfuß den Boden fühlend, konnte Tommy uns schnell aus dem Sand eine solche Viper herausholen. Wenn ich auch Schlangen überhaupt nicht mag, so war es doch beeindruckend zu sehen, wie perfekt sich dieses Tier seinem Lebensraum angepasst hat. Auch die schwarze Mamba, Skorpione, Käfer, Geckos und Chamäleone leben in der Wüste und sind für das ungeübte Auge so gut wie gar nicht sichtbar. Es war total spannend, wie sich die Guides auf Spurensuche begaben und plötzlich ein Tier aus dem Sand zogen, das wir gar nicht erkannt hatten. Besonders Spaß gemacht hat mir auch das Fahren mit dem Defender durch die Wüste. Da die Natur in Namibia respektiert und geschützt wird, findet kein Querfeldeinfahren wie z. B. in Dubai statt. Das Auf und Ab beim Fahren ist jedoch sehr spaßig, wenn man gerne Auto fährt wie ich. Ein klares Daumen hoch für diese Tour und die tollen Guides, die übrigens Deutsch sprechen. 

   

Am Abend sind wir zum Essen in das Restaurant „The Tug“, das wunderbares Seafood hat (unbedingt reservieren). Da Swakopmund unsere einzige Station direkt am Meer war und im Landesinneren Seafood nicht gut zu finden ist, war es für uns ein MUSS. Ich bin ein absoluter „Hummervernichter“ und esse wenn es nur geht und erschwinglich ist, sehr gerne Lobster. Der Hummer im „The Tug“ war ein Gedicht und mit 600 g für ca. 40 € preislich absolut top. Natürlich hält die Speisekarte auch Steak & Co bereit.

 

4. Tag: „Vingerklip Lodge“

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zu unserer nächsten Station, der „Vingerklip Lodge“, die im Niemandsland liegt. Halbpension ist daher empfehlenswert, da ihr nirgends hinfahren könnt, um Essen zu gehen. Die Bungalows sind hübsch eingerichtet und unser Bungalow hatte eine Terrasse mit Blick über die traumhafte Landschaft. Nach unserer Ankunft machten wir eine kleine Wanderung (ca. 1 Stunde) direkt zum Vingerklip. Gutes Schuhwerk und Wasser mitnehmen, da bei den heißen Temperaturen auch eine kurze Strecke nicht zu unterschätzen ist. 

Auf einem Fels neben der Lodge gibt es ein zugehöriges Restaurant, von dem aus ihr über die gesamte Landschaft sehen könnt. Der Aufstieg ist nichts für Leute mit Höhenangst, es lohnt sich jedoch. Bucht das Abendessen dort oben (ohne Aufpreis möglich) vorab, da das Restaurant auf dem Fels nur Platz für ca. 20 Personen hat. Am besten begebt ihr euch bereits für einen Sundowner nach oben, der Blick ist nämlich ein Traum.

5.- 7. Tag: „Etosha“

Am nächsten Tag führte uns unsere Reise weiter in den Etosha National Park. In dem Park gelten strenge Regeln, an die ihr euch unbedingt – zu eurer eigenen Sicherheit – halten solltet und die bei Verstößen mit Bußgeldern geahndet werden. Ein Aussteigen aus den Autos ist nur an einigen Stellen erlaubt, Toiletten sind selten verfügbar, so dass ihr den Toilettengang planen müsst. Unseren ersten Tag in Etosha erlebten wir mit unserem eigenen Fahrzeug. Es ist wunderschön die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung zu beobachten und des öfteren wird die Straße von querenden Tieren blockiert. Zebras, Nashörner, Elefanten, Springböcke, Oryx und vieles mehr haben wir gesehen. Begegnet ihr den Tieren mit Respekt, haltet genug Abstand und bedrängt diese nicht, so werdet ihr vieles zu sehen bekommen. Übernachtet haben wir im „Onguma Bush Camp“, das eine wunderschöne Anlage hat. Um den Park richtig genießen und erkunden zu können, solltet ihr mehrere Nächte bleiben. Wir haben 3 Übernachtungen gebucht, was genau richtig war.

  

Am zweiten Tag haben wir uns eine private Safari über das Onguma Bush Camp gebucht. Bei einer Privatsafari (buchbar über das Camp) seid ihr allein mit einem Ranger, der euch mit einem Geländewagen quer durch den Park fährt, alles erklärt und Tiere für euch sucht, damit ihr sie aus nächster Nähe sehen könnt. Für die Safari, die von 7.30 – 18.00 Uhr ging, haben wir 8.000 $ND bezahlt inkl. Lunchpaket, was ca. 540,00 € entspricht. Das klingt im ersten Moment viel, da wir aber zu viert waren, teilte sich der Betrag auf. Die Privatsafari war jeden Cent wert. Man sieht viel mehr Tiere, als wenn man alleine fährt und kommt diesen sehr nahe. Die Ranger sind per Funk verbunden und sobald ein Fahrer ein Tier entdeckt, wird diese Information per Funk ausgetauscht und Fahrzeuge, die in der Nähe sind, fahren hin. Wir konnten Löwen, Geparden und auch ein Nashorn aus nächster Nähe beobachten, was uns selbst nicht gelungen wäre. Oftmals hat uns der Ranger auf Tiere hingewiesen, die wir selbst im Busch gar nicht erkannt hätten, da sie einfach perfekt getarnt sind. Die Ranger achten im Übrigen auch auf die Einhaltung der Parkregeln und geben Verstöße an die Parkleitung weiter. 

Am Morgen unseres 3. Tages haben wir einen „Morning Walk“ im Onguma Bush Camp gebucht. Um 7.30 Uhr ging es mit einem bewaffneten Ranger los in den Busch und zwar diesmal zu Fuß, was eine ganz andere Erfahrung war, als mit einem Fahrzeug. Im Gänsemarsch und eng als Gruppe  laufend, um kein Futter für Löwen abzugeben, haben wir den Busch für ca. 1,5 Stunden erkundet. Der Ranger erklärte uns Termitenhügel, Fußspuren von Tieren, das Verdauungssystem und den Kot verschiedener Tiere, wir begegneten Zebras und Kudus zu Fuß aus nächster Nähe und lernten Pflanzen kennen. Eine tolle Erfahrung. Die Waffe hat unser Ranger laut eigener Aussage in seiner 10-jährigen Tätigkeit übrigens noch nie gebraucht. 

8./9. Tag: Frans Indongo Lodge

Unser nächstes Ziel war die Frans Indongo Lodge. Nach dem Aufenthalt im Onguma Bush Camp dachten wir eigentlich, dass es vom Standard her nicht mehr besser werden kann. Die Lodge überraschte uns aber mit netten kleinen Appartement-Häusern, die sehr schön eingerichtet waren. Auch den Poolbereich und das Holzdeck kann man perfekt zum Relaxen und zum Beobachten der Tiere am Wasserloch nutzen. Herausragend war das Personal der Lodge, welches das Abendessen zu einem Erlebnis machte. Das Essen wurde mit Hauben serviert und bestellte man einen Amarula (landestypisches Getränk), dann wurde dieser mit einem gesungenen Lied serviert. 

Führungen in der Lodge selbst haben wir nicht gebucht, da nach Etosha und der dort herrschenden Tiervielfalt dies unseres Erachtens schwer getoppt werden konnte. Wir sind jedoch zu dem nahegelegenen Cheetah Conservation Fund gefahren und haben dort an einem Cheetah-Run und einer Besichtigung der Ranch teilgenommen. Dort sind Geparden untergebracht, die verletzt waren oder Waisen sind und in der Wildnis nicht überleben könnten. Die Führungen waren nett, solltet ihr jedoch wenig Zeit haben, könnt ihr euch bezüglich der Cheetahs auch voll auf Harnas (siehe unten) konzentrieren. 

10.-13. Tag: Harnas Wildlife

Die Stärke von der Harnas Wildlife Foundation ist nicht die Unterbringung, sondern es sind ganz klar die Führungen mit den Tieren. Wir hatten einen super Guide und machten sowohl eine Morning Tour, als auch eine Nachmittagstour, einen Cheetah Walk und den Lions Roar mit (eigentlich alle Touren, die angeboten wurden). Es war grandios den Tieren so nahe zu kommen. Vor allem der Cheetah Walk, bei dem ihr mit einigen Geparden spazieren gehen und diese streicheln könnt, ist einfach nur wunderbar gewesen und dieses Erlebnis werdet ihr nie vergessen. Bei dem Lions Roar fahrt ihr am Abend mit dem Guide zu den Löwen und wartet mit einem kleinen Snack darauf, dass es dunkel wird und die Löwen anfangen zu brüllen. Ein ganz besonderes Erlebnis unter dem traumhaften Sternenhimmel von Namibia. Konzentriert euch in Harnas auf jeden Fall auf die Touren, da ihr sonst nirgends den Tieren so nahe kommt. 

 

Leider war die Unterbringung in den Stonecottages in Harnas im Gegensatz zu den anderen Lodges ein großer Abfall. Zu unserer Reisezeit war Winter in Namibia und es gab tagsüber ca. 20-25 °, in der Nacht jedoch nur ca. 2 °. In den Häuschen dort gibt es keine Heizung, lediglich eine Klimaanlage, die jedoch so gut wie keine warme Luft produzierte. Nur durch Zufall fanden wir heraus, dass die Matratzen beheizbar sind – das hätte man uns ja auch sagen können – und ohne diese hätten wir es dort vor Kälte gar nicht aushalten können. Warmes Wasser zum Duschen war auch so gut wie nicht verfügbar. Die Buchung erfolgte mit Halbpension und das Personal war bemüht, die Unterbringung und auch die angebotene Halbpension hatten jedoch leider allenfalls das Flair und die Qualität einer Jugendherberge. Für ca. 210 € pro Nacht leider zu wenig. Ich würde daher empfehlen maximal 1 Nacht dort zu verbringen oder gar nicht zu übernachten, wenn ihr das mit eurer Route und den Führungen einrichten könnt. 

14. Tag: Windhoek

An unserem letzten Tag vor dem Heimflug kehrten wir wieder nach Windhoek zurück und checkten erneut im Hilton ein, wo uns nach 3 Tagen frieren endlich wieder ein gut bezeiztes Hotelzimmer und eine warme Dusche erwartete. Hilton-Standard eben 🙂 Da uns Joe`s Beerhouse (siehe oben) bei unserem ersten Besuch gut gefallen hatte, sind wir dort noch einmal zum Essen gegangen und haben unseren letzten Abend in Namibia ausklingen lassen mit dem festen Vorsatz: wir kommen bald wieder!

Solltet ihr Fragen zu unserer Reise haben, so stellt sie bitte auf Instagram als Kommentar, da sehe ich sie und kann am schnellsten Antworten.

Tini

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